Mit einem spannungsgeladenen Pokal-Finaltag fand die diesjährige Mannschaftssaison im MVS ein würdiges Ende. Letztlich souveräner Sieger wurde der SK Gründau, der sich zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den Pokal sicherte.
Die Gründauer gewannen ihr Halbfinalspiel gegen den gastgebenden SV Kinzigtal mit 3,5:0,5 unerwartet hoch, aber keineswegs unverdient. Hoch her ging es dagegen im zweiten Hablfinale zwischen Titelverteidiger Offenbach und Bergwinkel.
Die Offenbacher mussten aufgrund der plötzlichen Erkrankung des vierten Brettes in Unterzahl antreten, waren jedoch an alle Brettern zumindest leichter Favorit. An Brett 2 hatte dann auch Hans-Jörg Cordes seinen Gegner die ganze Zeit über im Griff und erzielte zu Beginn der Zeitnotphase den Ausgleich.
Daraufhin war erstmal Schwerstarbeit für alle Anwesenden angesagt, denn an insgesamt fünf Brettern mussten die letzte Züge von fleißigen Helfern mitnotiert werden. Zuerst verlor der Offenbacher an Brett 3 die Übersicht, so dass Udo Hagenbach aus schon verloren gelaubter Stellung heraus den SV Bergwinkel wieder in Front brachte. Parallel dazu unterliefen jedoch Sebastian Leidorf ein paar Ungenauigkeiten und er musste in ein kritisch stehendes Endspiel abwickeln, so dass plötzlich Offenbach aufgrund der Berliner Wertung wieder am Drücker war.
Nachdem sich der Pulverqualm verzogen hatte, ging es also ins entscheidende Endspiel, in dem Sebastian stark aufspielte und sich gefährliches Gegenspiel verschaffen konnte. Nach längerem Geplänkel ging es in die Endspurtphase, in der schließlich sogar per neuer FIDE-Regel ein Wechsel auf den Inkrement-Modus vorgenommen werden musste. Aber all das half dem Offenbacher Spitzenspieler nicht, und auf der verzweifelten Suche nach einem Gewinn ging er schlussendlich sogar selbst über die Platte, so dass Bergwinkel mit einem 3:1 im Finale stand.
Das Spiel um Platz 3 zwischen den drei Offenbacher und dem SV Kinzigtal wurde in gegenseitigem Einvernehmen direkt ausgeblitzt, wobei Offenbach beim 2:2 nach Berliner Wertung aufs Podium gelangte.
Nun konnte es also ans Eingemachte gehen, und Gründau und Bergwinkel nahmen die Finalpartien auf. Hierbei geriet zunächst der Gründauer Henrik Schlößner in Bedrängnis, konnte sich aber mit einem taktischen Schlag aus der Affäre ziehen und entscheidenden Materialgewinn erzielen.
Bald darauf einigten sich Kevin Felczer und Sebastian Leidorf auf Remis. Leidorf war mit etwas Vorteil aus der Eröffnung gekommen, konnte diesen aber nicht entscheidend verdichten, woraufhin im Endspiel nicht mehr genug Potential zum Weiterspielen übrig war: 1,5:0,5 für Gründau.
Für die Entscheidung sorgte dann Lars Meier, der in einem mehrfach unklar hin- und her wogenden Endspiel schließlich die Oberhand behielt, nachdem die Fans zwischendurch schon etwas um den vollen Punkt zu zittern begonnen hatten. Damit war das Finale entschieden, und nach einem erfolglosen Gewinnversuch im Turmendspiel willigte Marius Schulte gegen Clemens Schmitt schließlich in die Punkteteilung ein.