Vorschlag aus dem Vorstand des Main-Vogelsberg-Schachverbandes zur Saison 2016/17
Der MVS-Vorstand schlägt folgende Eckpunkte einer Spielklassen-Reform vor, die auf der Jahreshauptversammlung abgestimmt werden sollen, woraufhin der Vorstand die entsprechenden Turnierordnungs-Änderungen für die kommende Spielzeit in die Wege zu leiten hat:
- Künftig soll es vier Spielklassen mit Achtermannschaften und nur noch eine Spielklasse mit Sechsermannschaften geben. Die Spielklassen mit Vierermannschaften werden ersatzlos gestrichen. Alle Spielklassen spielen grundsätzlich mit zehn Mannschaften, in der untersten Klasse erfolgt ggf. eine Aufteilung in Staffeln analog zum bisherigen Vorgehen in der Kreisklasse B.
- Die gegebenen Regelungen zu Spielgemeinschaften bleiben bestehen, Spielgemeinschaften dürfen nur in den beiden untersten Spielklassen gebildet werden.
- Nimmt eine Mannschaft ihren Aufstiegsplatz nicht wahr, so darf sie in der Folgesaison auch nicht aufsteigen.
Begründung:
Es ist grundsätzlich vorzuziehen, mit Achter- oder Sechsermannschaften zu spielen. In Vierermannschaften ist die Bedeutung jedes einzelnen Brettes für den Mannschaftserfolg sehr hoch, was sich bei kurzfristigen Ausfällen einzelner Spieler, vor allem aber der Integration spielschwächerer Schachfreunde negativ auswirkt. In Pokalwettbewerben, die dem Faktor Zufall per se einen größeren Spielraum geben sollen, und im Jugendbereich, wo die Gruppen ähnlicher Spielstärke häufig entsprechend klein sind, haben Vierermannschaften ihre Berechtigung; im regulären Erwachsenen-Spielbetrieb können sie nur eine Notlösung darstellen.
Rein quantitativ sollte es im Bezirk 4 möglich sein, 40 Achtermannschaften und rund zehn Sechsermannschaften zusammen zu bekommen. Derzeit gibt es in den Spielklassen des MVS 57 Mannschaften (28 Achter-, 17 Sechser- und 12 Vierermannschaften, das entspricht 374 Aktiven), aus denen sich mit einigen überhängenden Spieler bis zu 44 Achter- und sechs Sechsermannschaften (das wären 388 Aktive) formen lassen könnten. Auch ohne einen einzigen neuen Spieler wären 43 Achter- und fünf Sechsermannschaften möglich, so dass die Sollzahl von 40 Achter- und zehn Sechserteams erreichbar erscheint.
Was die Spielstärke betrifft, hält der Vorstand die mit einer solchen Reform einhergehenden Schwierigkeiten für handhabbar. Auch im jetzigen Modell ist es bereits möglich, dass in der Kreisklasse B ein junger Anfänger auf einen etablierten 1700er trifft, zumal durch den allgemeinen Mitgliederschwund auch recht starke Spieler mit in den Bereich der Vierermannschaften „abrutschen“. Dieser Effekt sollte sich abschwächen, wenn es keine so starke Differenzierung nach der Brettzahl mehr gibt. Des Weiteren sind die Spielstärke-Unterschiede zwischen den Spielklassen nicht übermäßig groß, wie eine Betrachtung der aktuellen Situation zeigt:
- die Bezirksoberliga ist mit einem DWZ-Schnitt von 1750 tatsächlich recht stark besetzt (sogar etwas stärker als die Landesklasse Nord!), dafür ist sie derzeit aber die einzige vollständige Spielklasse;
- Bezirksliga (DWZ-Schnitt 1598) und Bezirksklasse (1501) liegen dagegen recht nah beisammen;
- und die Kreisliga ist mit 1381 ähnlich nah an der Kreisklasse A (1281), die selbst nur 100 Punkte Vorsprung zu den Kreisklassen B (1141 bzw. 1182) hat.
Somit sollte es ohne größere Verwerfungen möglich sein, aus der Kreisliga und den Kreisklassen eine Spielklasse mit Achter- und eine mit Sechsermannschaften zu bauen, in denen sich ein vernünftiger Wettbewerb darstellen lässt.
Der MVS-Vorstand, im Februar 2016